Organische Reichweite auf facebook.com

Sie haben sich Ihre Facebook-Fans hart erarbeitet.

Doch nach der jüngsten Änderung des Facebook-Algorithmus, der nun ‚bedeutungsvolle Interaktionen‘ (‚meaningful engagement‘) vor allem anderen bevorzugt, fühlen Sie sich, als hätte man Ihnen den Teppich unter den Füßen weggezogen. Ist es Zeit, die Sache abzuschreiben und zu MySpace zurückzukehren? Wohl kaum.

Mit 2,23 Milliarden aktiven Facebook-Nutzern im Monat bietet die Plattform weiterhin ein gigantisches Publikum. Ohne bezahlte Anzeigen mag es frustrierend schwer sein, dessen Aufmerksamkeit zu gewinnen, doch mit den richtigen Strategien ist es durchaus möglich, Ihre organische Reichweite zu erhalten und auszubauen.

Keine Frage – das Algorithmus-Update macht es geschäftlichen Seiten schwer, Sichtbarkeit für ihren Content herzustellen. Doch das bedeutet für Sie auch weniger Wettbewerb und größere Chancen, wenn es Ihnen gelingt, den Algorithmus für sich arbeiten zu lassen.

Eine algorithmus-freundliche Marketing-Strategie für Facebook ist gefragt, um die nötige Sichtbarkeit für Ihre Inhalte herzustellen.

Bevor Sie jedoch Ihre Reise aus der Einöde zurück in die besiedelten Bereiche des sozialen Netzwerks antreten können, müssen Sie wissen, womit Sie es zu tun haben.

Worum geht’s bei dem Algorithmus-Update?

Im Januar 2018 vollführte Facebooks Newsfeed-Algorithmus eine Kehrtwende. Facebook machte Marketing-Verantwortlichen und Unternehmern unmissverständlich klar, dass sie sich einer neuen Herausforderung stellen mussten, wenn sie in den Newsfeeds sichtbar bleiben wollten.

Obwohl über die Jahre schon eine ganze Reihe von Änderungen am Newsfeed vorgenommen worden waren, lag dieser in einer neuen Größenordnung, wie ein offenes Statement von Mark Zuckerberg klarstellte.

In seinen eigenen Worten:

„Wir haben Facebook entwickelt, um Menschen zu helfen, in Verbindung zu bleiben, und um uns näher mit denen zusammenzubringen, die uns etwas bedeuten. Deshalb standen stets Freunde und Familie im Mittelpunkt der Nutzungserfahrung. Doch zuletzt haben wir Feedback aus der Community erhalten, dass öffentliche Inhalte – Beiträge von Unternehmen, Marken und Medien – die persönlichen Momente verdrängen, die unsere Verbindungen zueinander stärken …

Wir nehmen eine große Änderung an der Funktionsweise von Facebook vor. Ich gebe unseren Produkt-Teams ein neues Ziel vor, so dass sie sich weniger darauf konzentrieren, Ihnen beim Auffinden relevanter Inhalte zu helfen, und stattdessen mehr darauf, bedeutungsvolle soziale Interaktionen zu ermöglichen. Die ersten Änderungen, die Sie sehen werden, betreffen den Newsfeed, wo Sie mehr von Freunden, Familie und Gruppen sehen werden. Wenn wir die Änderung einarbeiten, erhalten Sie weniger öffentliche Inhalte von Unternehmen, Marken und Medien. Und diese öffentlichen Inhalte müssen sich am selben Standard messen lassen – sie sollten bedeutungsvolle Interaktionen zwischen Menschen anregen.“

Jetzt dreht sich alles um Interaktionen

Facebook hatte schon länger Signale wie die Anzahl der Nutzer, die reagiert und einen Beitrag kommentiert oder geteilt haben, zur Bestimmung der Position des Beitrags im Newsfeed herangezogen.

Mit dem Algorithmus-Update sind jedoch weitere Anforderungen hinzugekommen, die es Unternehmen erschweren, auf organischem Weg im Newsfeed zu erscheinen. Neben der Bevorzugung der Postings von Freunden und Angehörigen trifft die Plattform eine Vorhersage, welche Beiträge Interaktionen zwischen Nutzern anregen werden. In der neuen Facebook-Normalität geht es um lebendige Konversationen und Postings, auf die Menschen wirklich reagieren.

Damit wäre auch der Unterschied zwischen aktiven Interaktionen (kommentieren und teilen) und passiven Interaktionen (‚Gefällt mir‘-Angaben und Klicks) geklärt.

Durch die Bevorzugung der Beiträge von Freunden und Verwandten vor öffentlichen Inhalten sowie die Priorisierung von Postings, die Konversationen und bedeutungsvolle Interaktionen anregen, hat Facebook eine neue digitale Grenze gezogen.

Eine große Veränderung

Diese Änderung hat nicht nur Marketing-Verantwortliche und Unternehmer zu den Wörterbüchern getrieben, um ‚bedeutungsvolle Interaktionen‘ nachzuschlagen, sondern auch ihre Messwerte organischer Interaktionen steil abstürzen lassen.

Das ist plausibel, denn bedeutungsvolle Interaktionen bedeuten lebendige Verbindungen zwischen Menschen, robuste und organische Diskussionen sowie Gefühle von Zusammengehörigkeit und Gemeinschaft.

Würden Sie lieber das neueste Foto von dem Mops Ihrer Schwester sehen? Er heißt Charlie und liebt sein rotes Halstuch …

… oder ein Posting, in dem ein Unternehmen, von der Sie gar nicht mehr wussten, dass Sie ihm folgen, eine neue Produktlinie ankündigt, die Sie nicht interessiert?

Ein Zyniker mag hinter dem Algorithmus-Update die Absicht vermuten, höhere Werbeeinnahmen zu erzielen. Doch ich bin viel zu sehr damit beschäftigt, mich über das neueste Foto von Charlie, dem Mops, beim Verspeisen eines Geburtstagskuchens zu amüsieren, um mich in diese Diskussion hineinziehen zu lassen.

Unabhängig von den Gründen für das Algorithmus-Update sind die Tage chronologischer Feeds und leicht erzielter organischer Reichweite gezählt.

Wir können nun den Zeiten nachtrauern, als die Dinge noch einfach waren, aber wir haben viel Arbeit vor uns, wenn wir mit unseren Unternehmen sichtbar bleiben wollen. Im Jahr 2018 bedeutet das, eine Herausforderung in einen Vorteil zu verwandeln.

Doch seien Sie gewarnt.

Trotz der Umstellung auf einen Feed, der Freunde und Verwandte bevorzugt, spielt die allgemeine Metrik der ‚Interaktionen‘ weiterhin eine große Rolle bei der Bestimmung von Newsfeed-Positionen. Diese Metrik muss künftig den Fluchtpunkt bilden, auf den Marketing-Verantwortliche und Unternehmen Ihre Facebook-Strategien ausrichten.

Man spricht nur das Offensichtliche aus, wenn man sagt, dass herkömmliche Content-Strategien für Facebook es im Angesicht dieser Veränderungen schwer haben werden. Diese Schwierigkeiten wurden bereits spürbar. Facebook hat bereits anerkannt, dass es sich hier um Folgen der Algorithmus-Änderung handelt, und zugestanden, dass Unternehmensseiten damit rechnen müssen, dass ihre „Reichweite, ihre Video-Abspieldauer undihr Referral-Trafic sinken.“

Für Unternehmen, denen die Erhöhung ihrer Interaktionsraten gelingt, verheißen die Vorteile authentischer Kontakte und passender Interessenten gute Zeiten. In der Versenkung verschwinden dagegen Seiten, deren Content derivativ ist, arm an Video-Inhalten, ohne Analytics, die sich auf Interaktions-Köder stützen oder denen es einfach nicht gelingt, Menschen zur Interaktion zu motivieren.

Während jede Algorithmus-Änderung sich wie das Ende der Welt anfühlen kann, besteht Hoffnung für diejenigen, die ihrerseits zu Veränderungen bereit sind. Ziehen Sie folgende 7 Strategien in Betracht, um sicherzustellen, dass Sie bestmöglich mit Facebooks Algorithmus-Update zusammenarbeiten.

Video-Content

Facebooks eigene Forschung hat gezeigt, dass Videos mehr Interesse auf sich ziehen und Interaktionen auslösen als alle anderen Content-Typen. Videos, selbst wenn sie nur auf lokaler Ebene produziert werden, helfen Ihnen beim Ausbau Ihrer organischen Reichweite, indem sie die Augen des Publikums bei der Sache halten und als Folge davon Konversationen wahrscheinlicher machen.

Video-Inhalte können zu verschiedenen Zwecken eingesetzt werden, darunter:

  • Meinungsführerschaft
  • Unternehmenskultur
  • Produkt-Demos
  • Unterhaltung
  • Bildung
  • Testimonials
  • Unternehmenswerte

Das Kosmetik-Unternehmen Dove hat eindrucksvoll gezeigt, wie authentischer und ehrlicher Video-Content gezeigt Unternehmenswerte kultivieren und vermitteln kann. Einer aktuellen Studie der Harvard Business Review zufolge geben Kunden, die sich einer Marke emotional ‚voll verbunden‘ fühlen, im Durchschnitt doppelt so viel für deren Produkte aus wie Kunden, die sich als ‚hochzufrieden‘ beschreiben.

Die Dove-Kampagne #ChooseBeautiful war daher ganz auf das Ziel ausgerichtet, eine emotionale Verbindung herzustellen.

In folgendem Video hatten Frauen die Wahl, durch eine Tür mit der Aufschrift ‚Beautiful‘ (‚Schön‘) oder eine andere mit der Aufschrift ‚Average‘ (‚Durchschnittlich‘) zu gehen.

Der Clip präsentiert keinerlei Produkte von Dove und konzentriert sich stattdessen auf den Wunsch des Unternehmens, Frauen zu unterstützen. Dieser Fokus festigt die emotionale Verbindung zum Unternehmen und ist ein starkes Beispiel für Video-Inhalte, die das Publikum berühren.

Behalten Sie unabhängig vom gewählten Ton und Stil folgende Tipps für Ihre nächste Video-Kampagne auf Facebook im Auge:

 

  • Binden Sie Untertitel ein – 85 % der Facebook-Videos werden ohne Ton angesehen. Verwenden Sie also nach Möglichkeit eindeutige und selbsterklärende visuelle Signale. Untertitel bieten eine simplere Nutzererfahrung und stellen sicher, dass Ihre Botschaft ankommt.
  • Gestalten Sie Ihre Videos frontlastig – Die ersten Sekunden Ihres Videos sind die wichtigsten. Indem Sie Ihre Kernbotschaft am Anfang platzieren, gewinnen Sie Aufmerksamkeit und überzeugen Nutzer, dabeizubleiben.
  • Seien Sie offen für Veränderungen – Bei der Erstellung von Videos für Facebook sind viele Variablen im Spiel: Länge, Thema, Produktionstools, Text, Tonalität etc. Durch die Bereitschaft, Ihre Vorgehensweise zu verändern, finden Sie im Lauf der Zeit heraus, was für Sie am besten funktioniert.

Trotz der großen Bedeutung von Videos ist es nicht nötig, ganze Marketing-Budgets in die Produktion von hochwertigem Video-Content zu investieren.

SEMrush gelingt es auf seiner Facebook-Seite hervorragend, sein 10-jähriges Jubiläum mit einem Überblick informativer Video-Inhalte zu feiern, der die Werte des Unternehmens mit Testimonials und Unterhaltung verbindet.

Es gibt eine ganze Reihe von Möglichkeiten, fesselnde Video-Inhalte zu erstellen, ohne die Bank zu sprengen. Ein Paradebeispiel für erschwinglichen und authentischen Video-Content ist Facebook Live.

Mark Zuckerberg hob kürzlich in einem Statement den Wert von Live-Videos hervor: „Live-Videos regen oft Diskussionen unter Facebook-Nutzern an – sie erzielen im Durchschnitt sogar sechsmal so viele Interaktionen wie gewöhnliche Videos.“

Als Facebook Live im April 2018 sein zweijähriges Jubiläum beging, hatte sich die durchschnittliche Anzahl täglicher Facebook-Live-Videos gegenüber dem Vorjahr verdoppelt. Darüber hinaus werden Live-Videos dreimal so lange angesehen wie aufgezeichnete Videos, da sie es Kunden erlauben, in Echtzeit mit Produkten und Dienstleistung in Kontakt zu kommen.

Sie können Facebook Live nutzen, um bevorstehende Veranstaltungen zu bewerben, Einblicke hinter die Kulissen zu bieten, wertvolle Authentizität zu vermitteln und Ihre Marke auf informelle Weise menschlicher zu machen.

Indem Sie ein Facebook-Live-Video erstellen, ziehen Sie den Vorhang zurück und zeigen die menschliche Seite Ihres Unternehmens. Dies ist eine wertvolle Chance. Die Benachrichtigungen, die Ihre Fans von Facebook erhalten, wenn Sie ein Live-Video starten, verschaffen Ihnen zusätzlich Sichtbarkeit und Aufmerksamkeit.

Ebenso können Sie Facebook Live nutzen, um potentielle Kunden von einer Investition in Ihre Produkte und Dienstleistungen zu überzeugen.

Der Ausrichter extremer Hindernisläufe Tough Mudder ist ein gutes Beispiel für ein Unternehmen, das Facebook Live genutzt hat, um die Ängste unentschlossener Verbraucher abzumildern und Interesse zu generieren. Der Anbieter war sich im Klaren darüber, dass die Unsicherheit vieler Interessierter, die nicht genau wussten, was sie erwartete, als größtes Hindernis einer Anmeldung im Wege stand.

Um dem entgegenzuwirken, produzierte das Unternehmen ein Live-Video von einem Tough-Mudder-Coach, der Teilnehmer durch ein Trainingsarreal führt. Nachdem sie sich nun ein Bild von dem Angebot machen konnten, überwanden viele ihre Bedenken und meldeten sich an. Gleichzeitig steigerte das Video die Vorfreude derjenigen, die ohnehin bereits gebucht hatten.

Mit bis heute 53.000 Ansichten bildet das Facebook-Live-Video eine kreative Lösung, um Interesse zu erregen und zur Beteiligung zu motivieren.

2). Fördern Sie Diskussionen

Wenn Nutzer Ihre Facebook Beiträge kommentieren und dadurch Konversationen starten, haben Sie den neuen Newsfeed-Algorithmus von Facebook auf Ihrer Seite. Leider ist es nicht einfach, Menschen zum Austausch zu motivieren. Erproben Sie stimulierende Fragen als Ausgangspunkte einer Konversation. Achten Sie darauf, dass Ihre Inhalte und die begleitende Frage originell und fesselnd sind.

Wenn Sie dieselben Fragen stellen wie alle anderen, können Sie nicht erwarten, Menschen dadurch zur Interaktion mit Ihnen anzuregen. Fragen Sie sich bei jedem Beitrag, welche neue Sichtweise Sie in das Thema einbringen können, und
machen Sie sie zum Bestandteil Ihrer Social-Media-Strategie.

Eine Facebook Diskussion über Themen anzuregen, die mit Ihrer Marke zu tun haben, ist eine ausgezeichnete Möglichkeit, den Facebook-Algorithmus zu Ihrem Vorteil zu nutzen. Das entscheidende Wort ist dabei ’natürlich‘.

Es genügt nicht mehr nur Content Marketing zu betreiben und Content auszuwerfen. Diese Art von Facebook Posting bittet offen um Tags, Kommentare oder Gefällt-mir-Angaben, um Interaktionen anzuregen.

Dies führt unter dem neuen Algorithmus zu einer Abwertung des Beitrags, da solche Interaktionen als ’nicht bedeutungsvoll genug‘ eingestuft werden.

Interaktions-Köder wie diese sind von Zeit zu Zeit immer noch auf Facebook zu sehen, aber das wird nicht von Dauer sein. Sie fahren besser, wenn Sie sie vermeiden.

Stellen Sie sich vor, Sie schaffen es tatsächlich, den Algorithmus mit Interaktions-Spamming zu überlisten und in den Newsfeeds Ihrer Follower zu erscheinen. Sie gehen damit das Risiko ein, einen schlechten Eindruck bei Kunden und Interessierten zu hinterlassen, die zu intelligent sind, um plumpen Marketingtricks auf den Leim zu gehen.

Obwohl sich die Änderungen beim Facebook-Algorithmus zunächst als Strafe anfühlen mögen, stellen sie in Wirklichkeit eine Chance dar.

Unternehmen, denen es gelingt, natürliche Konversationen um Themen von gemeinsamem Interesse zu starten, tricksen nicht das System aus. Sie tun, was Facebook von Marken und Marketing im Jahr 2018 und darüber hinaus verlangt – mit menschlichem Antlitz aufzutreten und bedeutungsvolle Interaktionen anzuregen.

Facebook befürwortet Versuche der Seitenbetreiber, mit ihrem Content Diskussionen anzuregen, solange es in kreativer Weise geschieht. Vermeiden Sie jedoch Inhalte, die hitzige Debatten vom Zaun brechen, zu Kontroversen führen oder gar die Nutzer schockieren.

Interaktionen sind nicht gleichwertig.

Ein Platzregen an Aufmerksamkeit kann sich schnell als die falsche Art von Aufmerksamkeit erweisen, wenn Marken um der Sichtbarkeit willen versuchen, auf das neueste heiße Thema aufzuspringen. Vorsicht ist eine Tugend, wenn ein ernüchtertes oder verärgertes Publikum die Alternative ist.

Unterschätzen Sie ebenfalls nicht die Macht direkter Handlungsaufforderungen. Ein simples ‚Bitte liken und teilen‘ kann Wunder wirken.

Facebook ermöglicht seinen Nutzern, mehr von Unternehmen zu sehen, denen sie folgen, indem sie die Option ‚Als Erstes anzeigen‘ in den Newsfeed-Einstellungen aktivieren. Schlagen Sie also Ihren treuesten Fans vor, auf diese Weise noch mehr mit Ihrer Seite zu interagieren.

Je mehr Konversationen Sie stimulieren, desto größer Ihre Chancen auf organische Sichtbarkeit. Schlagen Sie Ihren treuen Fans die Option ‚Als Erstes anzeigen‘ vor.

Mitarbeiter als Markenbotschaftern

Es gibt keine geheime Formel, die Ihren Erfolg im Rahmen des neuen Algorithmus garantieren könnte. Facebook ist transparent mit der Forderung nach Content, der Interaktionen anregt. Dies ist der Schlüssel, wenn Sie regelmäßig im Newsfeed Ihrer Fans sichtbar sein wollen.

Während Sie immer versuchen sollten, über Kunden und Interessenten Ihr Publikum zu vergrößern, können insbesondere Ihre Mitarbeiter zu einer höheren organischen Reichweite beitragen. Da Facebook Inhalte von Freunden und Angehörigen vor geschäftlichen Seiten priorisiert, können Sie mehr Aufmerksamkeit für Ihre Postings gewinnen, indem Sie Ihre Mitarbeiter zu Fürsprechern Ihres Unternehmens machen.

Ihre Unternehmensseite ist bereits durch die Anzahl der Fans begrenzt. Mit den Algorithmus-Änderungen schrumpft die Zahl der Personen zusätzlich, die auf organischem Weg Ihren Content zu sehen bekommen. Wenn Mitarbeiter Ihre Postings in ihren persönlichen Facebook-Netzwerken teilen, vervielfacht sich Ihre Sichtbarkeit.

Aktuelle Studien zeigen, dass Postings von Freunden und Angehörigen mit einer 16-fach höheren Wahrscheinlichkeit gelesen werden als Beiträge von Marken. Dieser simple Schritt kann sich daher kräftig auszahlen.

Sie können Ihren Mitarbeitern die Aufgabe erleichtern, indem Sie Content-Kalender für sie erstellen und sie zum Teilen motivieren. Da sie hierdurch Meinungsführerschaft zeigen, ihre persönliche Marke entwickeln und Leads sowie Einnahmen für ihren Arbeitgeber generieren können, profitieren sie ebenso davon wie das Unternehmen selbst.

 

Fotos und Multimedia posten (keine xet. Verlinkungen)

Facebooks Ziel ist, dass die Nutzer möglichst lange auf Facebook bleiben.

“Facebook sieht es generell nicht so gerne und reduziert tendenziell die Sichtbarkeit von Postings, die einen externen Link enthalten.“

— Rand Fishkin, Mitbegründer von Moz und SEO-Experte

Sie werden nicht auf eine Blacklist geraten, nur weil Sie Links posten. Doch zu viele Links schaden Ihrer organischen Reichweite und auch der Nutzererfahrung Ihrer Fans. Indem Sie Ihren Feed mit einem Mix von Content-Arten interessant halten, bewegen Sie sich im Rahmen der Anforderungen des Facebook-Algorithmus.

Außerdem schaffen Sie so eine angenehme und anregende Umgebung für Ihre Fans, die in Ihrem Mix immer etwas finden werden, das sie interessiert.

Das ist ein Win-Win.

Da visuelle Inhalte 87 % mehr Interaktionen auslösen, sollte jedes Posting ein visuelles Element haben.

Dank einer ganzen Reihe von kostenlosen Tools wie Canva, Stencil und Design Bold war es nie einfacher, zum Grafikdesigner in eigener Sache zu werden und Ihren Facebook-Fans etwas fürs Auge zu bieten.

Wenn Sie Ihr visuelles Sahnehäubchen hinzugefügt und Ihren Content veröffentlicht haben, seien Sie großzügig mit wohlplatziertem Lob für andere Seiten, die zu Ihren Erfolgen beigetragen oder Ihr Posting auf irgendeine Art unterstützt haben. Dies ist nicht nur eine digitale Höflichkeit, sondern vergrößert auch Ihre Reichweite, indem Sie so mit dem Publikum der betreffenden Seite in Kontakt kommen. Shares zu gewinnen ist nicht genug; Sie müssen Menschen auch motivieren, mit Ihrem Posting zu interagieren.

Auch wenn es selbstverständlich klingen mag: Indem Sie Content erstellen, an dem Menschen wirklich Freude haben, optimieren Sie Ihren Facebook-Auftritt für organischen Erfolg.

Nutzen Sie Zielgruppen-Einstellungen

Mit der kleinen Fehlertoleranz des Social-Media-Marketings von heute kommt es nicht mehr in Frage, Content auf gut Glück zu veröffentlichen. Vielmehr geht es darum, mit jedem Posting so viel Interaktion wie möglich zu generieren. Ungezielte Massenpostings wurden durch selektive Veröffentlichung von Beiträgen abgelöst.

Dies bedeutet, jeden Beitrag auf eine spezifische Zielgruppe auszurichten. Dies ist unabhängig davon möglich, ob Sie das Posting bewerben oder nicht. Durch die gezielte Anzeige von Beiträgen für Nutzer, welche die betreffenden Inhalte wahrscheinlich nützlich finden, erhöhen Sie Ihre Chancen, Interaktionen anzuregen.

Loggen Sie sich bei Ihrer Facebook-Seite ein und klicken Sie oben rechts auf ‚Einstellungen‚. Wählen Sie ‚Allgemein‚ im Menü links und klicken Sie bei der Option ‚News Feed-Zielgruppe und Sichtbarkeit der Beiträge‚ auf ‚Bearbeiten‚.

 

Aktivieren Sie die Checkbox, um die Option zu erhalten, eine bevorzugte Zielgruppe festzulegen, und klicken Sie auf ‚Änderungen speichern‘.

Nun steht Ihnen die Targeting-Funktion von Facebook zur Verfügung. Wenn Sie ein neues Posting erstellen, erhalten Sie die Möglichkeit, die Zielgruppe zu filtern.

Sie können bis zu 16 Interessen-Tags hinzufügen, um den Beitrag auf bestimmte Nutzergruppen auszurichten, die sich für die jeweiligen Themen interessieren. Ebenso können Sie die Sichtbarkeit Ihrer Beiträge nach Alter, Ort, Sprache und Geschlecht einschränken.

Bei Personen, die außerhalb der von Ihnen gewählten Parameter liegen, werden diese Beiträge dann nicht angezeigt.

Wenn Sie Ihren Filter nach Wunsch konfiguriert haben, klicken Sie auf ‚Speichern‘ und veröffentlichen Sie den Beitrag.

Verwenden Sie Facebook Insights, um zu erfahren, welche Postings erfolgreich waren. Auf dieser Basis können Sie Ihre Targeting-Strategie kontinuierlich optimieren. Oft ist es besser, einen kleinen Ausschnitt Ihrer Fangemeinde herauszugreifen, in dem höhere Interaktionsraten zu erwarten sind, als das gesamte Publikum einzubeziehen und zu hoffen, dass die höhere Nutzerzahl auch zu mehr Interaktionen führt. Obwohl es kontraintuitiv klingt, kann das richtige Targeting einer kleinen Gruppe bessere Resultate bringen als immer auf das größtmögliche Publikum zu zielen.

Aktuellen Statistiken von Hubspot zufolge erwarten Nutzer im Durchschnitt ein bis zwei Postings pro Tag. Dies stellt Marken und Marketing-Profis vor die Herausforderung, die richtige Balance zwischen Originalität und Regelmäßigkeit zu finden.

Das ist zweifellos ein Drahtseilakt.

Wiederholte Veröffentlichung derselben Inhalte und zu seltene Postings erweisen Ihrem Unternehmen einen Bärendienst. Dieses Problem können Sie lösen, indem Sie wiederholten Postings neue originelle Beschreibungen hinzufügen. Dadurch vermeiden Sie Monotonie und erreichen mit dem Content ein breiteres Publikum.

Wenn Sie beim ersten Mal ein Zitat verwendet haben, ziehen Sie als nächstes eine Frage in Betracht und beim dritten Mal vielleicht eine Statistik, die Ihre Botschaft untermauert. Eine weitere kreative Herangehensweise besteht in einer Neuverwertung vorhandener Inhalte.

Die allgemeinen Content-Typen beinhalten:

  • Bilder
  • Text
  • Video
  • Content anderer Nutzer
  • Blogartikel
  • Podcasts

Diese Kategorien lassen sich weiter unterteilen, zum Beispiel so:

  • Bilder: Tipps, Zitate, Infografiken, Humor, hinter den Kulissen.
  • Text: Fragen, Zitate, Tipps, Kundenstimmen, Lückentexte.
  • Video: Kundenstimmen, Erklärvideos, Werbung, Storytelling.
  • Content anderer Nutzer: Videos, Bilder, Blogartikel, Nachrichten, Themen des Zeitgeschehens.

Diese und weitere Content-Arten eröffnen unzählige kreative Möglichkeiten.

Nutzen Sie dieses Spektrum aus, indem Sie zum Beispiel Ihre neueste Marktforschung mit Canva oder Adobe Spark in eine schicke Infografik verwandeln. Denken Sie daran: Bei Ihren Facebook-Postings geht es nicht um Sie, sondern um Ihr Publikum, seine Interessen und das, was ihm einen Mehrwert bringt.

Welcher Art und Größe Ihr Unternehmen auch ist, das schlagende Herz Ihrer Facebook-Strategie sollten gut recherchierte Inhalte von hoher Qualität bilden. Dann ergibt sich alles Weitere von selbst.

 

6). Erstellen Sie eine Facebook-Gruppe

Um es einmal offen zu sagen: Eine Unternehmensseite auf Facebook wird nicht einfach so zur Goldmine von Interaktionen, organischem Traffic und Leads. Nicht ohne finanzielle Investition. In den Worten von Facebook:

Wie TV, Websuche, Zeitungen, Radio und im Wesentlichen jede andere Marketing-Plattform ist Facebook viel effektiver, wenn Unternehmen bezahlte Platzierungen nutzen, um ihre Ziele zu erreichen. Ihr Geschäft wird nicht immer auf der ersten Seite eines Suchergebnisses erscheinen, wenn Sie nicht dafür bezahlen, zu diesem illustren Kreis zu gehören.

Die harte Wirklichkeit hinter diesem Statement zeigt sich im Rückgang organischer Reichweite über die letzten sechs Jahre. Von Februar 2012 bis März 2014 fiel die organische Reichweite pro Fan von 16 % auf 6,5 %.

Mit diesem Rückgang der zu erwartenden Reichweite einer Facebook-Seite, die heute auf nur noch 2 % geschätzt wird, mag die Ära der Unternehmensseite vorbei sein. Doch statt Ihre Seite zum Denkmal aus der Vergangenheit zu erklären und aufzugeben, ziehen Sie in Betracht, eine Facebook-Gruppe für Ihr Unternehmen zu erstellen.

In einer Pressemitteilung von Facebook sprach Adam Mosseri selbst Facebook-Gruppen an. „In Gruppen tauschen sich Menschen oft über öffentliche Inhalte aus. Lokale Geschäfte treten mit ihren Kunden und Communitys in Kontakt, indem sie relevante Updates veröffentlichen und Veranstaltungen durchführen.“

Facebook-Gruppen passen hervorragend zur Vision bedeutungsvoller Interaktionen, da sie sich in der Regel um gemeinsame Interessen formieren und natürliche Diskussionen hervorbringen. Folgender Screenshot zeigt einige der ersten Ergebnisse einer Suche nach Gruppen zu ‚Social-Media-Marketing‘ auf Facebook.

Diese Gruppen bilden auf natürliche Weise einen fruchtbaren Boden für organische Diskussionen zum Thema Social-Media-Marketing.

Genau so, wie SEO Suchanfragen mit Interessen verknüpft, löst die Opt-In-Mechanik einer Facebook-Gruppe das Problem, Menschen mit realem Interesse an Ihrem Geschäft zu finden.

Mit dem richtigen Management entsteht in Ihrer Facebook-Gruppe eine Micro-Community aktiver Nutzer, die zugleich Fürsprecher und potentielle Kunden Ihres Unternehmens sind.

Wozu Sie Ihre Facebook-Gruppe nutzen können:

Persönliche Beteiligung fördern

Im Jahr 2018 sind Gefällt-mir-Angaben und Kommentare so begehrenswert wie Wasser im Mad-Max-Universum. Die Mehrheit der Menschen wird keine Lust haben, sich an einer Diskussion auf Ihrer Unternehmensseite zu beteiligen – sofern sie Ihre Postings überhaupt zu sehen bekommen.

Das Umfeld einer geschlossenen Gruppe erleichtert den Nutzern das Interagieren erheblich. Im Kreis gleichgesinnter Individuen und mit weniger Beobachtung durch die Öffentlichkeit kommt eine Konversation schneller in Gang.

Es mag Sie überraschen, aber der Unterschied zwischen einem Unternehmenslogo und Ihrem (zweifellos attraktiven) Gesicht ist groß. Menschen wollen mit Ihnen als Person interagieren, nicht mit Ihnen als Unternehmen. Eine Facebook-Gruppe ist die perfekte Umgebung dafür.

 

Packende Call-to-Actions formulieren

Sie können einen fixierten Beitrag verwenden, um Aufmerksamkeit auf Ihre attraktivsten Inhalte zu lenken. Ein fixierter Beitrag ist ideal für einen effektiven Call to Action, ein Angebot, einen besonderen Anreiz oder Ähnliches. Ziehen Sie auch eine Einladung in Betracht, Ihre Mailingliste oder Ihren Newsletter zu abonnieren, welche dieselben Werte transportieren, derentwegen die Nutzer in Ihrer Gruppe sind.

Der Fokus auf diese Werte wird Ihnen helfen, Leads zu generieren.

 

Wertvolles Feedback erhalten

Facebook-Gruppen bieten die Möglichkeit, unter den Mitgliedern Umfragen durchzuführen, die Ihnen wertvolles Feedback für das Feintuning Ihrer Marketing-Aktivitäten liefern. Dies kann für alle Themen vom Produktdesign über Rezensionen, Preise und Kundenerfahrungen bis hin zu Branchentrends von Nutzen sein.

Solche Informationen sind zunächst in der Regel ungefiltert und roh, wobei die Nischen-Natur Ihrer Facebook-Gruppe eine gezielte und ablenkungsfreie Datenerhebung sicherstellt.

 

Kommende Angebote ankündigen

Eine Facebook-Gruppe ist eine langfristige Strategie. Meinungen einholen, Fragen stellen und eine Community von Gleichgesinnten aufbauen – all das ist nützlich, aber es sind nur Mittel zum Zweck.

Wenn Sie ein hochspezifisches Publikum aufgebaut haben, sind Sie in der Lage, zum passenden Zeitpunkt Angebote einzuführen. Ihre Bemühungen sollten sich darauf richten, mit Ihren künftigen Conversion-Zielen im Hinterkopf die Interaktionen in Ihrer Facebook-Gruppe zu pflegen.

Vertrauen aufbauen

Alle Verwendungen Ihrer Facebook-Gruppe bauen auf demselben Fundament – Vertrauen. Ohne Vertrauen kommt keine aktive Gruppe zustande, CTAs sind nicht effektiv, Umfragen werden nicht ausgefüllt und angekündigte Angebote werden nicht angenommen.

Vertrauen entsteht durch die gebotenen Werte.

Teilen Sie Ihre Erfahrungen, ohne eine Gegenleistung zu erwarten. Beantworten Sie Fragen offen und aufrichtig. Bemühen Sie sich, die Probleme der Menschen Ihrer neuen Community zu lösen, um eine Verbindung zu Ihren Fans zu kultivieren.

Facebook-Gruppen sind besonders wertvoll für Marken, die nach der Algorithmus-Änderung bei Facebook Fuß fassen wollen. Sie bieten Gelegenheit, Probleme zu lösen, Bildung zu vermitteln, zu kooperieren, Marktforschung durchzuführen und Leads zu generieren – alles zur gleichen Zeit.

Zeitplan perfektionieren

Beiträge zu Veröffentlichen, wenn Ihre Fans online sind, maximiert Ihre Chancen auf viele Ansichten. Leider gibt es nicht die eine Methode, um den perfekten Zeitpunkt zu ermitteln. Ihre wichtigste Zielgruppe mag sich zur Mittagszeit bei Facebook aufhalten – oder um Mitternacht!

Um herauszufinden, wann Ihre Fans am aktivsten sind, rufen Sie die Interaktionsdaten unter Facebook Insights auf.

  • Zeitpunkt der Veröffentlichung
  • Content-Typ
  • Zielgruppen-Einstellung
  • Reichweite (unterschieden nach organisch und bezahlt)
  • Interaktionen (unterschieden nach Klicks und Reaktionen, Kommentaren und Shares)

Indem Sie Ihren Content über längere Zeiträume verfolgen und die erfolgreichsten Beiträge ermitteln, erhalten Sie einen Richtwert zu erwartender Interaktionen. Wenn Sie nun über verschiedene Content-Typen und Posting-Zeitpunkte hinweg beobachten, wo die Interaktionen diesen Richtwert überschreiten, können Sie dieses Wissen nutzen, um generell Ihre Interaktionen zu erhöhen.

Das Wissen um die beste Posting-Zeit und die richtigen Content-Typen sollte helfen, in Zukunft eine effizientere Strategie zu verfolgen. Da Facebook Interaktionen in den Mittelpunkt des Algorithmus stellt, ist das Timing Ihrer Posts für ein aktives Publikum entscheidend. Wenn Sie anhand von Facebook Insights herausgefunden haben, was für Sie funktioniert, erstellen Sie einen Content-Kalender, um Ihre Seite regelmäßig in diesem Sinn zu bespielen.

Obwohl eine lange Reihe von Studien über die ‚besten Posting-Zeiten‘ für Facebook verfügbar ist, sollten Sie sich nicht sklavisch daran halten.

 

Die Facebook-Richtlinien für beste Posting-Zeiten
Nutzen Sie solche Vorgaben besser als Ausgangspunkt für eigene Tests. Entwickeln Sie eine wunderbare Freundschaft mit Facebook Insights und erstellen Sie auf Basis der Daten den für Sie optimalen Posting-Zeitplan.

 

Fazit

Obwohl die letzten Änderungen beim Facebook-Algorithmus viele Unternehmen und Marketing-Verantwortliche aus der Bahn geworfen haben, existieren sie nicht in einem Vakuum. Prinzipiell ist es nichts Neues, dass aktivierender Content immer wichtiger wird. Dieser Trend zeichnet sich seit langem ab. Facebook hat ihn nur ein weiteres Stück vorangetrieben.

Marketer und Unternehmen, die schon früher den Wert authentischer Verbindungen zum Publikum verstanden haben, sehen sich nun der Konkurrenz einen Schritt voraus. Diejenigen dagegen, die sich bisher auf oberflächliche Interaktionen konzentriert haben, werden daran erinnert, dass Fans schön und gut sind, aber nur Verkäufe das Geschäft tragen.

Im Angesicht der letzten Algorithmus-Änderungen von Facebook führt die Fähigkeit, Erstere zu echten Interaktionen zu motivieren, früher oder später mit Sicherheit zu Letzteren.